Ob für die große Fahrradtour mit der Familie, den Transport von Campingausrüstung oder den sicheren Platz für den geliebten Vierbeiner – E-Bikes mit Anhänger sind längst mehr als nur eine praktische Lösung für den Alltag. Sie ermöglichen längere und anspruchsvollere Touren mit zusätzlichem Gepäck, ohne dass Komfort und Fahrspaß auf der Strecke bleiben. Dank der elektrischen Unterstützung lassen sich auch steile Anstiege oder längere Distanzen problemlos meistern – selbst mit schwer beladenem Anhänger.
Doch die Kombination aus E-Bike und Anhänger stellt ganz eigene Anforderungen an Technik und Ausstattung. Eine solide Bremsanlage, ausreichend Akkukapazität und eine stabile Rahmenkonstruktion sind nur einige der entscheidenden Faktoren, die beim Kauf berücksichtigt werden sollten.
In diesem Artikel zeigen wir dir, worauf es bei der Auswahl eines geeigneten E-Bikes für den Anhängerbetrieb wirklich ankommt. Wir beleuchten die Themen Reichweite unter Last, die Bedeutung der Akkukapazität, Motorleistung, die Sicherheit bei Abfahrten sowie Stabilität und Bremsen – praxisnah und verständlich.
Der Beitrag richtet sich an Tourenfahrer:innen, Outdoor-Enthusiasten, Familien mit Kindern oder Hundebesitzer:innen, die mit dem Gedanken spielen, ihr E-Bike für größere Ausflüge oder Urlaube mit Anhänger aufzurüsten – oder direkt ein passendes Modell suchen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDrei E-Bike für Touren mit Anhänger Empfehlungen
Cube Touring Hybrid Pro 625
Preis: ca. 2.999 €
Motor: Bosch Performance Line CX, 85 Nm
Akku: Bosch PowerTube 625 Wh
Max. Anhängerlast: Herstellerangaben zur maximalen Anhängelast sollten direkt bei Cube erfragt werden.
Besonderheiten:
Robuster Rahmen mit komfortabler Geometrie
Integrierte Beleuchtung und Schutzbleche
Zuverlässige Shimano Deore 11-Gang-Schaltung
Eignung für Anhängerbetrieb: Dank des starken Motors und des großzügigen Akkus eignet sich dieses Modell gut für Touren mit Anhänger, insbesondere auf längeren Strecken und in hügeligem Gelände.
Riese & Müller Multicharger2 GT vario
Preis: ca. 5.299,99 €
Motor: Bosch Performance Line CX, 85 Nm
Akku: Bosch PowerTube 750 Wh
Max. Anhängerlast: Für genaue Angaben zur maximalen Anhängelast empfiehlt es sich, direkt bei Riese & Müller nachzufragen.
Besonderheiten:
Variabler Gepäckträger für vielseitige Transportmöglichkeiten
Stufenlose Enviolo-Nabenschaltung
Hochwertige Vollausstattung mit Beleuchtung und Schutzblechen
Eignung für Anhängerbetrieb: Dieses Premium-Modell bietet höchste Stabilität und eine hohe Akkukapazität, ideal für anspruchsvolle Touren mit schwerem Anhänger.
Specialized Turbo Vado 4.0
Preis: ca. 3.300 €
Motor: Specialized 2.0, 70 Nm
Akku: Specialized U2-710 Wh
Max. Anhängerlast: Spezifische Informationen zur maximalen Anhängelast sollten direkt bei Specialized eingeholt werden.
Besonderheiten:
Leichter Aluminiumrahmen mit sportlicher Geometrie
Integrierte Beleuchtung und Schutzbleche
SR Suntour Mobie A32 Federgabel für erhöhten Komfort
Eignung für Anhängerbetrieb: Mit seinem kräftigen Motor und dem großen Akku ist das Turbo Vado 4.0 gut für den Anhängerbetrieb geeignet, insbesondere für längere Touren auf gemischtem Terrain.
✅ Wichtigste Infos für E-Bike-Touren mit Anhänger
Motorleistung: Mindestens 60 Nm Drehmoment, besser 75–85 Nm für bergige Strecken
Akku-Kapazität: 500–625 Wh empfohlen, ideal mit Dual-Akku-System (z. B. 1.000 Wh)
Reichweite: Unter Last ca. 30–60 % weniger – realistisch planen
Bremssystem: Hydraulische Scheibenbremsen mit ≥180 mm Scheiben, optimal 4-Kolben-Bremsen
Kupplung: Achskupplung bevorzugt – stabiler und besser für schwere Last
Anhängerwahl: E-Bike-tauglich, luftbereifte 16–20″-Räder, max. Zuladung beachten
Fahrverhalten: Vorausschauend bremsen, weite Kurven fahren, Schiebehilfe nutzen
Check vor der Tour: Reifendruck, Kupplung, Licht, Bremsen, Akku-Ladestand
Sicherheit: Bei schwerer Last oder in Bergen – Anhänger mit eigener Bremse wählen
Tourplanung: Komoot oder Bosch Flow App für Navigation & Akku-Management nutzen
Anforderungen an ein E-Bike mit Anhänger
Die Kombination aus E-Bike und Anhänger eröffnet neue Möglichkeiten für längere Ausfahrten, Familienausflüge oder den Transport von Lasten – bringt aber auch eine ganze Reihe zusätzlicher Anforderungen mit sich. Denn ein Anhänger bedeutet vor allem eines: mehr Gewicht. Und dieses zusätzliche Gewicht wirkt sich auf nahezu alle Komponenten des E-Bikes aus – vom Motor über den Akku bis hin zur Bremsanlage.
Eigengewicht des Anhängers
Bereits ein leerer Fahrradanhänger bringt zwischen 8 und 15 Kilogramm auf die Waage – je nach Modell und Ausstattung. Wird der Anhänger zusätzlich mit Kindern, einem Hund oder Gepäck beladen, können schnell 30 bis 60 Kilogramm oder mehr zusammenkommen. Dieses Zusatzgewicht muss nicht nur bewegt, sondern vor allem auch sicher gebremst werden.
Beladung: Kind, Hund oder Campingausrüstung
Kinderanhänger: Zwei Kinder, Sicherheitsausstattung, Spielzeug – da kommen schnell 40 kg zusammen.
Hundetransport: Große Hunde brauchen robuste Anhänger mit ausreichend Platz, was sich im Gesamtgewicht niederschlägt.
Gepäckanhänger: Ideal für Mehrtagestouren mit Zelt, Schlafsack, Kocher etc. – das summiert sich ebenfalls.
Auswirkungen auf Fahrverhalten und Technik
Das zusätzliche Gewicht wirkt sich auf mehrere zentrale Eigenschaften des E-Bikes aus:
Fahrverhalten: Die Fahreigenschaften verändern sich spürbar. Das E-Bike reagiert träger, Kurvenfahrten werden anspruchsvoller, und das Bremsverhalten verlängert sich.
Motorleistung: Ein stärkerer Motor (mit mind. 60 Nm Drehmoment) wird wichtig, um Steigungen mit Anhänger mühelos zu bewältigen.
Akkukapazität: Je mehr Gewicht bewegt werden muss, desto mehr Energie wird verbraucht – die Reichweite sinkt.
Bremssystem: Normale Bremsen stoßen bei schwerer Zuladung schnell an ihre Grenzen, insbesondere bei längeren Abfahrten.
Motor und Akkukapazität: Mehr Leistung für mehr Last
Wer mit einem E-Bike und Anhänger unterwegs ist, stellt sein Rad vor deutlich höhere Anforderungen als beim normalen Fahren. Die Kombination aus steilem Gelände, schwerer Zuladung und längeren Distanzen verlangt nach einem kräftigen Motor und einem leistungsfähigen Akku. In diesem Abschnitt zeigen wir, worauf du beim Antriebssystem besonders achten solltest.
Welcher Motor ist geeignet?
Mittelmotor vs. Nabenmotor im Anhängerbetrieb
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Mittelmotoren, die zentral im Tretlagerbereich sitzen, und Nabenmotoren, die in Vorder- oder Hinterradnabe integriert sind.
Mittelmotoren bieten eine direkte Kraftübertragung auf die Kette und arbeiten besonders effizient, wenn es bergauf geht oder bei hoher Last.
Nabenmotoren (insbesondere im Vorderrad) können beim Ziehen eines Anhängers instabil wirken – das zusätzliche Gewicht zieht hinten, während der Schub von vorne kommt.
➡️ Fazit: Für den Anhängerbetrieb sind Mittelmotoren eindeutig im Vorteil, da sie die Kräfte zentral und gleichmäßig verteilen und zudem besser mit Schaltungen zusammenarbeiten.
Drehmoment als Leistungsindikator
Ein entscheidender Wert beim Motor ist das Drehmoment, angegeben in Newtonmetern (Nm). Es beschreibt, wie kraftvoll der Motor antritt – ein wichtiger Faktor bei schwerer Last.
Für Touren mit Anhänger solltest du auf ein Drehmoment von mindestens 60 Nm achten.
Bei hügeligem Gelände oder größeren Anhängern (z. B. mit zwei Kindern oder einem Campinganhänger) sind Motoren mit 75–90 Nm ideal.
Beispiele:
Bosch Performance Line CX: bis zu 85 Nm
Shimano EP8: bis zu 85 Nm
Yamaha PWseries ST: bis zu 70 Nm
Akkukapazität und Tourenreichweite
Einfluss von Gewicht und Gelände auf den Verbrauch
Je schwerer die Gesamtbeladung, desto höher ist der Energiebedarf – besonders bei Steigungen. Der Akku muss nicht nur das E-Bike, sondern auch den Anhänger samt Ladung mitversorgen. Gleichzeitig steigt der Luft- und Rollwiderstand.
Typische Einflüsse:
+10 kg Anhänger = ca. 10–15 % mehr Energieverbrauch
Steile Anstiege können kurzfristig die Leistungsaufnahme verdoppeln
Gegenwind & schlechte Wege = zusätzliche Belastung
Empfohlene Akkukapazität
Für Touren mit Anhänger ist eine Akkukapazität von mindestens 500 bis 625 Wh zu empfehlen – je nach Terrain und Unterstützungsstufe.
➡️ Tipp: Wer regelmäßig lange Touren plant, sollte über ein Dual-Akku-System (z. B. Bosch DualBattery mit 1.000+ Wh) nachdenken.
Vorteile von Dual-Akku-Systemen
Verdoppelte Reichweite ohne Zwischenladen
Automatisches oder manuelles Umschalten je nach System
Perfekt für Camping-, Trekking- oder Mehrtagestouren
In der Regel höherer Anschaffungspreis, aber langfristig mehr Flexibilität
Realistische Reichweiten unter Last
Nachfolgend eine Tabelle mit Beispielwerten, wie sich Reichweiten abhängig von Last und Gelände verändern können:
Akkukapazität | Zuladung (Anhänger) | Gelände | Unterstützungsstufe | Reichweite (ca.) |
---|---|---|---|---|
500 Wh | 10 kg | Flachland | Eco | 90–100 km |
500 Wh | 30 kg | Flachland | Tour | 60–70 km |
625 Wh | 30 kg | Mittelgebirge | Tour/Sport | 45–60 km |
1.000 Wh (Dual) | 40 kg | Bergig | Tour/Sport | 70–90 km |
1.000 Wh (Dual) | 20 kg | Flachland | Eco | 130–150 km |
🔋 Hinweis: Diese Werte basieren auf Erfahrungswerten und variieren je nach Fahrstil, Wind, Reifendruck, Beladung und Temperatur.
Drei Anhänger für lange Touren
Thule Chariot Cross 2 – Für Kinder
Einsatzbereich: Familienausflüge, Tages- und Mehrtagestouren
Zuladung: ca. 45 kg
Eigengewicht: ca. 14 kg
Kupplung: Achskupplung (Thule ezHitch)
Besonderheiten:
Für 1–2 Kinder geeignet
Einstellbare Federung, 5-Punkt-Gurt
Komplett wetterfest, integrierte Sonnenblende
Optionales Jogging- oder Ski-Set erhältlich
Warum ideal fürs E-Bike?
✔️ Robuste Bauweise, gefederte Achse, ideal für längere Strecken
✔️ Sehr gutes Fahrverhalten auch bei höherem Tempo
Croozer Dog Enna – Für Hunde
Einsatzbereich: Mittelgroße bis große Hunde
Zuladung: ca. 35 kg
Eigengewicht: ca. 16 kg
Kupplung: Achskupplung
Besonderheiten:
Tiefer Einstieg, rutschfester Boden
Gut belüftetes Verdeck mit Insektenschutz
Zusammenklappbar, leicht zu transportieren
Erhältlich in verschiedenen Größenvarianten (z. B. Enna, Mikke, Tammo)
Warum ideal fürs E-Bike?
✔️ Stabil, sicher und speziell für Tiertransport konstruiert
✔️ Hohe Seitenstabilität, ruhig im Lauf – auch bei zügiger Fahrt
Burley Nomad – Für Tourengepäck & Langstrecken
Einsatzbereich: Bikepacking, Campingausrüstung, Mehrtagestouren
Zuladung: bis zu 45 kg
Eigengewicht: ca. 6,8 kg
Kupplung: Achskupplung (Burley Standard) – kompatibel mit vielen E-Bikes (Adapter erhältlich)
Besonderheiten:
Ultraleichter Aluminiumrahmen – ideal für lange Strecken
Zwei wetterfeste Seitentaschen und großer Hauptladeraum
Große 16-Zoll-Speichenräder für ruhigen Lauf
Schnell zerlegbar, kompakt faltbar – ideal für Transport und Lagerung
Flexible Innenraumaufteilung dank verstellbarer Trennwand
Warum ideal fürs E-Bike?
✔️ Perfekt für lange Radreisen mit E-Bike, dank niedrigem Gewicht und stabilem Fahrverhalten
✔️ Aerodynamisch & effizient – schont den Akku trotz voll beladenem Hänger
✔️ Sehr hohe Verarbeitungsqualität, ideal für Vielfahrer:innen und Abenteurer:innen
Reichweite unter Last: Was ist realistisch?
Egal, ob du eine Tagestour mit Kind und Anhänger planst oder mit Zelt und Campingausrüstung ins Grüne aufbrichst – die Reichweite deines E-Bikes ist mit zusätzlicher Last ein ganz zentraler Punkt. Wer sich allein auf die Herstellerangaben verlässt, wird allerdings schnell feststellen: Die Realität sieht anders aus.
Unterschied zwischen Herstellerangaben und Praxiswerten
Hersteller werben gerne mit Reichweiten „bis zu 160 km“ – allerdings basieren diese Angaben auf optimalen Laborbedingungen:
kaum Gegenwind
Fahrergewicht unter 75 kg
Unterstützungsstufe „Eco“
keine Steigungen
kein Anhänger
In der Praxis wirken jedoch viele Faktoren gleichzeitig auf den Energieverbrauch ein – vor allem der zusätzliche Zugwiderstand und das Gewicht des Anhängers. Deshalb ist es wichtig, realistische Erwartungen zu haben und lieber großzügig zu planen.
Reichweite im Vergleich: Mit vs. ohne Anhänger
Hier ein Überblick, wie sich das Zusatzgewicht konkret auf die Reichweite auswirken kann:
Szenario | Akkukapazität | Zuladung (Anhänger) | Terrain | Reichweite (Praxis) |
---|---|---|---|---|
Ohne Anhänger – Flachland | 625 Wh | 0 kg | flach | 100–120 km |
Mit Anhänger – Flachland | 625 Wh | 30 kg | flach | 60–80 km |
Mit Anhänger – Mittelgebirge | 625 Wh | 30 kg | hügelig | 40–60 km |
Mit Anhänger – Berge | 625 Wh | 30 kg | bergig | 30–45 km |
Mit Anhänger – Bergig | 1.000 Wh (Dual) | 40 kg | bergig | 70–90 km |
➡️ Fazit: Die Reichweite kann sich durch Anhängerbeladung um bis zu 40 % reduzieren – abhängig von Strecke, Fahrstil und Unterstützungsstufe.
Einflussfaktoren auf die Reichweite
Um möglichst effizient unterwegs zu sein, lohnt sich der Blick auf die zentralen Einflussfaktoren:
✅ Unterstützungsstufe
Je höher die Stufe (z. B. „Turbo“), desto mehr Energie verbraucht der Motor.
Für flache Strecken mit Anhänger reicht meist die „Tour“- oder „Eco“-Stufe.
In den Bergen lohnt es sich, die „Sport“-Stufe gezielt einzusetzen – etwa bei Anstiegen.
✅ Reifendruck
Zu weiche Reifen erhöhen den Rollwiderstand und damit den Energieverbrauch.
Auch der Anhänger sollte korrekt aufgepumpte Reifen haben.
Optimal: Regelmäßig prüfen und an das Gesamtgewicht anpassen (Herstellerangabe beachten).
✅ Fahrverhalten
Vorausschauendes Fahren spart Energie: Weniger Bremsen und Beschleunigen.
Nicht mit Vollgas anfahren – besser sanft beschleunigen.
Trittfrequenz im optimalen Bereich (zwischen 70–90 U/min) halten: Entlastet Motor und Akku.
Praxis-Tipp:
Verlasse dich nie blind auf die Restkilometeranzeige deines E-Bikes. Diese passt sich meist dynamisch an, aber berücksichtigt keine Steigungen oder Wind. Nutze lieber deine eigene Erfahrungswerte – oder plane Reserve ein.
Bremsanlage: Sicherheit bei Abfahrten mit Zusatzgewicht
Wer mit einem E-Bike und Anhänger unterwegs ist, muss nicht nur den Motor, sondern vor allem die Bremsen im Blick behalten. Denn je mehr Gewicht am Rad hängt, desto anspruchsvoller wird das sichere Anhalten – besonders bei längeren Abfahrten oder im Stadtverkehr mit viel Verkehr.
Ein beladener Anhänger kann das Gesamtgewicht um 30 bis 50 % erhöhen. Dadurch verlängert sich der Bremsweg spürbar, insbesondere bei höherem Tempo. Gleichzeitig steigt die thermische Belastung: Die Bremsanlage muss deutlich mehr Energie in sehr kurzer Zeit in Wärme umwandeln. Auf steilen Abfahrten kann das zu Überhitzung führen. Typische Probleme sind das sogenannte Fading, bei dem die Bremswirkung nachlässt, ein schwammiger Druckpunkt und stark abgenutzte Bremsbeläge – alles Faktoren, die das Fahrverhalten mit Anhänger unsicher machen.
Geeignete Bremssysteme
Für sicheres Bremsen mit Zuglast sind hydraulische Scheibenbremsen mittlerweile Standard. Sie bieten hohe Bremskraft, lassen sich gut dosieren und arbeiten auch bei Nässe zuverlässig. Besonders empfehlenswert sind Modelle mit großen Bremsscheiben ab 180 mm, idealerweise sogar 203 mm – vor allem am Vorderrad, wo der Großteil der Bremsleistung erbracht wird. Noch mehr Reserven bieten 4-Kolben-Bremsen, die die Kraft besser verteilen und auch bei schwerer Beladung eine stabile Bremsleistung ermöglichen. Systeme von Herstellern wie Shimano (XT/SLX), Magura, Tektro Orion oder SRAM Guide haben sich hier bewährt.
Anhänger mit eigener Bremse
Zusätzliche Sicherheit bieten Anhänger, die über ein eigenes Bremssystem verfügen. Besonders verbreitet ist die Auflaufbremse, die automatisch anspricht, wenn der Anhänger bei einer Verzögerung auf das Zugfahrrad drückt – etwa bei Gefälle. Seltener, aber technisch ausgefeilter, sind elektrische Bremsen, die über Sensoren mit dem E-Bike kommunizieren und synchron verzögern.
Diese Systeme verkürzen nicht nur den Bremsweg, sondern reduzieren auch die Belastung der Bremsanlage am Bike. Vor allem bei Touren mit schwerem Gepäck, Kindern oder Hunden sorgen sie für mehr Fahrstabilität – und mehr Gelassenheit in kritischen Situationen. In manchen Ländern oder bei bestimmten Anhängergewichten sind gebremste Modelle sogar vorgeschrieben.
➡️ Tipp: Wer regelmäßig mit Anhänger in hügeligem Gelände oder auf längeren Strecken fährt, sollte bewusst auf ein hochwertiges Bremssystem achten – und den Anhänger entsprechend auswählen.
Stabilität und Rahmengeometrie: Sichere Fahrt mit Anhänger
Ein kraftvoller Motor und ein großer Akku sind wichtig – aber sie bringen wenig, wenn das E-Bike mit Anhänger instabil wird. Gerade bei höheren Geschwindigkeiten, in Kurven oder bei Abfahrten spielt die Rahmengeometrie und die Stabilität des E-Bikes eine entscheidende Rolle für Fahrkomfort und Sicherheit.
Stabile Rahmenkonstruktion – das Fundament für sicheres Fahren
Nicht jeder Fahrradrahmen ist dafür ausgelegt, zusätzliche Kräfte durch einen Anhänger sicher aufzunehmen. Besonders beim Anfahren, beim Kurvenfahren oder bei Schräglagen wirkt die Zugkraft des Anhängers auf den Rahmen.
✅ Geeignete Rahmentypen:
Trekkingräder mit verstärktem Rahmen
Touren-E-Bikes mit tieferem Schwerpunkt
Lastenräder (Longtails oder Long Johns) mit hoher Zuladung und speziell verstärkter Bauweise
❌ Weniger geeignet:
Leichte City-E-Bikes oder
sportliche Hardtails mit filigranem Rahmen
➡️ Tipp: Achte auf eine hohe zulässige Gesamtzuladung und explizite Freigabe des Herstellers für Anhängerbetrieb.
Einfluss der Kupplung: Hinterradachse vs. Sattelstütze
Die Art der Kupplung entscheidet mit darüber, wie sich das E-Bike mit Anhänger fährt:
Kupplung an der Hinterradachse (Standard bei den meisten hochwertigen Anhängern):
Sehr stabil
Geringe Beeinflussung des Lenkverhaltens
Besseres Fahrgefühl unter Last
Kupplung an der Sattelstütze:
Einfache Montage, aber
höherer Hebelpunkt = instabiler bei starkem Zug
mehr Einfluss auf die Balance, besonders bei Kurvenfahrten
➡️ Fazit: Für längere Touren oder höhere Lasten ist die Kupplung an der Hinterachse eindeutig vorzuziehen – idealerweise in Kombination mit einem speziell vorbereiteten Ausfallende.
Lenkeigenschaften unter Last – ruhiges Fahrverhalten zählt
Ein Anhänger verändert das Lenkverhalten eines E-Bikes spürbar:
Das Rad reagiert träger
Spontane Ausweichmanöver sind schwieriger
Unwuchten im Anhänger wirken sich auf das Gesamtfahrverhalten aus
Modelle mit folgenden Eigenschaften zeigen besonders gutes Fahrverhalten:
Langer Radstand = mehr Laufruhe
Flacher Lenkwinkel = ruhiger Geradeauslauf
Steifer Rahmen = geringere Verwindung bei Belastung
➡️ Wer einen Hundetransportanhänger oder einen Zweikind-Anhänger nutzt, sollte auf diese Eigenschaften besonders achten.
Tiefer Schwerpunkt = mehr Stabilität
Sowohl das E-Bike selbst als auch der Anhänger profitieren von einem tiefen Schwerpunkt:
Beim Bike: Tiefe Akkuposition (z. B. am Unterrohr) statt Gepäckträgerakku
Beim Anhänger: Breite Achse, tief platzierter Innenraum und stabile Deichsel
Vorteile:
Geringeres Kipp-Risiko bei Kurvenfahrt oder Windböen
Weniger Pendeln bei höherem Tempo
Sichereres Bremsverhalten bei Gefälle
🚲 Vergleichstabelle: Beliebte Anhänger für E-Bike-Touren
Modell | Typ | Zuladung | Eigengewicht | Räder / Bereifung | Kupplung | Besonderheiten | StVZO-konform? |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Thule Chariot Cross 2 | Kinderanhänger | ca. 45 kg | ca. 14 kg | 20″ Luftreifen, gefedert | Achskupplung (Thule ezHitch) | Jogger- & Buggy-Set, wetterfest, sehr komfortabel | ✅ (mit Rücklicht) |
Croozer Kid Vaaya 2 | Kinderanhänger | ca. 45 kg | ca. 18 kg | 20″, Federung AirPad | Achskupplung | Nachhaltige Materialien, integriertes Rücklicht | ✅ |
Croozer Dog Enna | Hundeanhänger | ca. 35 kg | ca. 16 kg | 20″ Luftbereifung | Achskupplung | Niedriger Einstieg, gut belüftet, sicher verschließbar | ✅ (Rücklicht nachrüstbar) |
Trixie Dog Trailer L | Hundeanhänger | ca. 30 kg | ca. 13 kg | 16″ Luftbereifung | Sattelstützenkupplung (Adapter nötig) | Einsteiger-Modell mit Sichtnetzen und Regenhülle | ⚠️ (Licht nötig) |
Roland Big Boy | Lastenanhänger | bis 90 kg | ca. 12 kg | 16″ Stahlfelgen | Achskupplung | Robust, Aluwanne, ideal für Werkzeug, Gepäck etc. | ✅ |
Burley Flatbed | Lastenanhänger | bis 45 kg | ca. 7 kg | 16″ Speichenräder | Achskupplung | Leicht, Plattform statt Wanne, flexibel beladbar | ✅ |
Qeridoo KidGoo 2 | Kinderanhänger | ca. 45 kg | ca. 18,5 kg | 20″, Blattfederung | Achskupplung | 5-Punkt-Gurt, gut gefedert, sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis | ✅ |
📌 Hinweise zur Tabelle:
✅ = Mit Rücklicht oder vorbereiteter Lichtaufnahme
⚠️ = Rücklicht nachrüstbar oder verpflichtend bei Verwendung mit E-Bike
Alle Modelle sind grundsätzlich für den E-Bike-Betrieb geeignet, sofern das Zugfahrrad die nötige Zuglast und Kupplungskompatibilität bietet.
Bei E-Bikes mit Steckachse kann ein Adapter erforderlich sein – bitte auf Herstellerangaben achten.
Wie hilfreich war dieser Inhalt?
Klicke auf die Sterne um zu bewerten!
Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 2
Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.
Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!
Lasse uns diesen Beitrag verbessern!
Wie können wir diesen Beitrag verbessern?
Janis B
Über den Autor Janis:
Ich bin ein stolzer Papa von zwei kleinen Jungs. Beide sind natürlich im Fahrradanhänger immer mit dabei. Egal ob zum Einkauf oder beim Ausflug ins Grüne.
Privat fahre ich das Topmodell von Qeridoo. Dazu zieht dies ein E-Bike von Pegasus.
- Janis Bhttps://www.zweiradkraft.com/author/hhhb7/
- Janis Bhttps://www.zweiradkraft.com/author/hhhb7/
- Janis Bhttps://www.zweiradkraft.com/author/hhhb7/
- Janis Bhttps://www.zweiradkraft.com/author/hhhb7/