Der Thule Courier Multifunktions-Fahrradanhänger im Test
Thule hat mit dem Courier eine absolute Neuheit auf den Markt gebracht. Denn, der vielseitige Fahrradanhänger lässt sich im Handumdrehen vom Kinder- in einen praktischen Lastenanhänger für’s Fahrrad umbauen. Er kann aber auch als Buggy und dank Zusatz-Set sogar als Hundeanhänger genutzt werden.
Am ehesten eignet sich der Thule Courier für dich, wenn du sowohl einen Lasten- als auch einen Hundefahrradanhänger suchst. Dies ist unseres Erachtens der beste Kompromiss bei diesem Produkt.
- Kinder-, Lasten-, & Hundeanhänger in einem
- Praktisch im Alltag
- Sehr viel Platz bzw. Stauraum
- Tolles Design
- Buggyräder nicht luftbereift
- Boden etwas zu weich
- Keine Federung
- Für Feststellbremse muss man sich bücken
Die Vor- und Nachteile vom Thule Courier
- Einfacher Aufbau
- Multifunktionalität: Kinder-, Hunde-, und Lastenanhänger in einem Produkt
- Viel Platz im Inneren (Stauraum als Lastenanhänger)
- Tolles Design
- Sehr leichtgängig und wendig
- Buggyräder aus Vollgummi (nicht luftbereift)
- Unterboden etwas zu weich
- Keine Federung
Was spricht für den Thule Courier?
Neben Sicherheit und Qualität spielt für uns auch der Komfort eine große Rolle. Abgesehen davon ist natürlich auch das Preis-Leistungsverhältnis wichtig:
Aufbau und Umbau des Thule Courier
Der Aufbau geht sehr schnell und einfach von der Hand. Wir haben maximal 30 Minuten dafür gebraucht. Im Grunde genommen ist der Anhänger schon fix und fertig vormontiert. Er wird aus der Verpackung genommen, vom Verpackungsmaterial befreit und die Fahrgastzelle ganz einfach aufgeklappt. Lediglich die Reifen, Wimpel und das Fahrradlicht müssen noch montiert werden.
Der Umbau zum Lastenanhänger ist erstaunlich einfach. Man muss nur zwei Fixierungen hinten oben bei der Rückwand der Sitze lösen und schon kann man die Rückwand der Sitze praktisch verstauen. Danach muss man nur noch den klappbaren Bodenbelag im hinteren Bereich nach vorne ausklappen und schon hat man einen Lastenanhänger mit jeder Menge Stauvolumen. 🙂
Der Thule Courier als klassischer Kinderfahrradanhänger
Starten wir mit den positiven Eindrücken vom Thule Courier. Mit seinem kompakten Maß braucht er für einen Zweisitzer erstaunlich wenig Platz. Auch seine 16 kg Eigengewicht sind für einen Fahrradanhänger für bis zu 2 Kinder eher auf der leichteren Seite.
Die Materialien machen insgesamt einen soliden Eindruck. Die Verarbeitung schaut bereits auf dem ersten Blick sehr hochwertig aus. Uns gefallen außerdem das schlichte Design und die hellblaue Farbe. Im Inneren haben zwei Kinder ausreichend Platz (je nach Größe der Kinder, kann es bei zwei Kindern aber durchaus eng werden).
Der Anhänger ist im Buggy-Modus sehr wendig und leicht zu manövrieren. Dank seiner schmalen Durchfahrtsbreite ist er im Alltag in der Stadt sicher sehr praktisch. Das praktische Regenverdeck schützt die Kinder im Inneren vor leichtem Regen. Besonders positiv möchten wir an dieser Stelle auch noch die gute Belüftung im Inneren des Anhängers hervorheben. Abgesehen davon genießen die Kinder nach vorne und an den Seiten einen sehr guten Blick nach außen. 🙂
Die Sitze sind weich gepolstert und die Gurte machen einen guten ersten Eindruck. Aber in Summe würden wir den Innenraum eher als ‚Basic‘ bezeichnen. Mehr dazu im nächsten Absatz. Auf Reflektoren, Schiebebügel-Verstellbarkeit, etc. möchten wir an dieser Stelle nicht näher eingehen, da diese Features für uns eine Grundvoraussetzung darstellen, die beim Courier auch allesamt erfüllt werden!
Die Nachteile des Thule Courier im Kinderfahrradanhänger-Modus
Was als erstes bereits beim Aufbau auffällt ist, dass die beiden Buggyräder aus Hartgummi (nicht luftbereift) sind. Dies ist für uns ein erster kleiner Dämpfer, da dies bei unebenen Untergründen mit einem größeren Kraftaufwand beim Schieben des Anhängers verbunden ist.
Im Inneren fällt uns sofort auf, dass der Boden sehr weich ist. Unsere Tochter wiegt mittlerweile ca. 15 kg und will mit ihren knapp 3 Jahren natürlich gerne selber aus- und einsteigen. Hier haben wir beim Courier aber durchaus Bedenken, denn der Boden ist im Endeffekt nur eine dünne Stoffbahn. Guter Schutz von unten? Eher nicht!
Bleiben wir im Inneren des Anhängers: hier fehlen uns ehrlicherweise Kopfstützen im Lieferumfang. Unsere Tochter liebt es beim Radfahren oder Joggen im Inneren des Anhängers gemütlich zu schlafen. Ohne Kopfstütze ist das erfahrungsgemäß eher unbequem. Wenngleich die Kopfstütze beim Fahrradfahren mit Helm oft eher störend ist.
Die Feststellbremse ist zwar ein sicheres Mittel zum Zweck, aber sie lässt sich nicht zu 100% mit dem Fuß bedienen. Man muss sich also bücken, um sie zu bedienen. Hier hätten wir uns eher eine klassische Fußbremse erhofft.
Größter Nachteil: der Courier hat keine Federung!
Thule ist bekannt für seine hochwertigen und ausgeklügelten Kinderfahrradanhänger. Sei es aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, der neigbaren Sitze oder auch aufgrund der hochwertigen Federungen.
Leider fehlt uns Letztere beim Courier, was ihn für uns als Kinder Fahrradanhänger eher zum Transportmittel für kurze Strecken macht. Wir sind eine Federung gewohnt und wollen darauf einfach nicht mehr verzichten. Dies ist für uns in Summe sicherlich der größte Nachteil beim Courier.
Fazit zum Thule Courier als Kinderfahrradanhänger / Buggy
Wir sind ein wenig hin und hergerissen, denn die Tatsache, dass der Courier als Kinder,- Hunde,- und Lastenanhänger genutzt werden kann, ist wirklich cool und einzigartig zugleich. Aber bei einem Kinderanhänger wollen wir ehrlicherweise keine Kompromisse eingehen, weshalb dieser Mehrzweck für uns eigentlich nicht wirklich zielführend ist.
Will man einen Fahrradanhänger als Kinderanhänger benutzen, dann erwartet man sich einfach maximale Sicherheit und Komfort für die Kinder. Dies ist im Falle des Couriers allerdings nicht 100%ig der Fall. Uns fehlt eine Federung und der Komfort im Innenraum könnte besser sein. Der Stauraum hinten ist überschaubar, die Buggyreifen sind nicht luftbereift und der Boden ist uns persönlich einfach zu labil.
Der Thule Courier im Lastenanhänger Modus
Wie bereits eingangs erwähnt, gestaltet sich der Umbau vom Kinderanhänger in einen Lastenanhänger als erstaunlich einfach. Das möchten wir an dieser Stelle besonders positiv hervorheben. Als Lastenanhänger hat man dann für Einkäufe sehr viel Platz und Stauraum. Hier muss man lediglich aufpassen, das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten, denn den Anhänger kann man wirklich ordentlich befüllen. 😉
Wir haben den Courier ‚nur‘ für größere Einkäufe verwendet und waren beim Beladen äußerst vorsichtig. Hier liegt für uns auch die größte Gefahr, denn wir sind uns nicht sicher, ob die Seitenfenster für sperrige oder gar spitzige Teile ausgerichtet sind. Wenn man hier nicht aufpasst, dann ist der Anhänger für den Transport von Kindern nicht mehr nutzbar! Wir empfehlen eigene klappbare Kisten zu verwenden, dann kann nix passieren.
Besonders praktisch ist im Lastenanhänger-Modus, dass man oben das Verdeck ganz öffnen kann. Dadurch hat man noch mehr Stauraum, was für uns ein sehr smartes Feature darstellt. In der Praxis ist unserer Ansicht nach etwas nachteilig, dass man den Anhänger nur entweder als Kinderfahrradanhänger oder als Lastenanhänger verwenden kann. Ein Kind kann im Lastenanhänger-Modus also nicht mehr im Anhänger sitzen. Wer also plant mit Kind samt Anhänger einkaufen zu gehen – das geht leider nicht!
Unser Fazit zum Courier als Lastenanhänger
Die Grundidee ist auch hier sehr smart, aber in der Praxis dann doch etwas umständlich. Wer ein Kind hat, hat das Kind meistens beim Einkaufen mit. Wenn man nun den Anhänger aber für mehr Stauraum als Lastenanhänger nutzen will, dann muss das Kind draußen bleiben. Das ist leider ein Kompromiss, der in der Praxis einen Nachteil darstellt.
Der Courier ist sicherlich auch ein etwas unkonventioneller Anhänger für Lasten. Er schaut einfach überhaupt nicht danach aus. 😉 Etwas Sorge bereiten uns zudem die Seitenfenster, denn beim Beladen mit Gütern muss man hier wirklich aufpassen.
Wir sind vom Konzept Kinderfahrradanhänger als Lastenanhänger also nicht wirklich überzeugt, denn wer einen Lastenanhänger braucht, der verwendet ihn meist regelmäßig und will keine Kompromisse eingehen. Aus diesem Grund macht das Konzept für uns persönlich eher wenig Sinn.
Der Thule Courier im Hundeanhänger Modus
Der Thule Courier als Hundefahrradanhänger macht für uns am meisten Sinn, da ein Hundeanhänger auch nicht zwingend eine Federung braucht. Wer also den Courier als Hunde- und Lastenanhänger gleichermaßen verwenden will, der hat hier einen guten Kompromiss gefunden. Für diese Lösung würden wir den Courier auch empfehlen.
Details hierzu folgen in Kürze. Wir wollen den Courier im Hundeanhänger-Modus erst noch ausführlicher testen, um uns eine bessere Meinung bilden zu können!
Unser abschließendes Fazit zum Thule Courier
Wer einen Kinderfahrradanhänger sucht und sich einen zusätzlichen Lastenanhänger sparen will, der wäre wahrscheinlich genau die richtige Zielgruppe für den Courier. Aber die oben angeführten Nachteile sowohl als Kinderanhänger als auch als Lastenanhänger, machen den Courier für uns in diesem Fall zu keinem wirklich guten Kompromiss.
Wer hingegen einen Hunde- und Lastenfahrradanhänger sucht, der könnte mit dem Thule Courier ein ideales Gadget gefunden haben. 🙂 Weitere Informationen zu unseren Langzeiterfahrungen mit dem Thule Courier folgen…
Dieser Testbericht basiert größtenteils auf unseren eigenen Erfahrungen, zum Teil auf Testdaten von Stiftung Warentest sowie teilweise auf Produktbewertungen von Käufern. Außerdem spiegeln die Informationen u.a. Meinungen unserer Community, sowie Erfahrungen von Freunden und Bekannten wider, denen wir Fahrradanhänger zum testen zur Verfügung gestellt haben!
Dank zahlreicher Produkttests haben wir uns Expertenwissen im Bereich Fahrradtransport-Lösungen angeeignet. Dadurch können wir die Stärken und Schwächen einzelner Produkte sehr gut beurteilen.
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